„Man kann kein Tagebuch über sein Leben führen, ohne dabei auch sein Leben einer Transformierung zu unterziehen. In unserem Erleben haben wir unser Leben, aber auch die Welt mit der ihr innewohnenden ‘Tendenz zum Chaos’ . Ein Tagebuch führen ist immer der Versuch, in diesem Chaos zu gestalten. Der Versuch, den Sinn des Lebens zu retten. Denn in dieser Tendenz zum Chaos droht der Sinn des Lebens in jedem Augenblicke verloren zu gehen.“ (Tagebuch 1917, 8.2.1917)

Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Gesamtausgabe ist getan! Vor wenigen Tagen ist im LIT-Verlagdas „Tagebuch 1917” in einer kritischen Ausgabe erschienen:

Ferdinand Ebner: Tagebuch 1917

Von Matthias Flatscher vom Philosophieinstitut der Universität Wien mit einem soliden Einzelstellenkommentar und einer Einführung in das Werk versehen sowie von Richard Hörmann von der Universität Salzburg endredigiert, handelt es sich um den bislang vierten Band, welcher im Rahmen „Kritische Gesamtausgabe des Nachlasses von Ferdinand Ebner“ erschienen ist. Er ist Teil der Reihe „Ferdinand Ebner – Gesammelte Werke”, herausgegeben von Heinrich Schmidinger und Walter Methlagl.

Das Tagebuch legt beredtes Zeugnis ab vom ambivalenten Verhältnis, das Ferdinand Ebner zur Tätigkeit des Tagebuchschreibens unterhielt. Sie war ihm Rückzugsgebiet auf sein eigenes Schreiben während zunehmender Isolation und vor der „Monotonie des Schulalltags” (Matthias Flatscher: Vorwort zum Tagebuch 1917) in Gablitz bei Wien. Sie war ihm auch Mittel, die eigenen Denkwege auszutreten, indem sie ihm half seine Gedanken zu strukturieren. „Beinahe alle philosophischen Einsichten seines Hauptwerkes haben ihren Ausgangspunkt in den Tagebüchern.” (Matthias Flatscher: Vorwort zum Tagebuch 1917) Zudem verstand er das Tagebuchschreiben in einem „fundamental existentiellen Sinn, das beinahe einer therapeutischen Absicht gleichkommt” (ibd.). Dennoch war es in seinem „monologischen Kreisen um sich selbst” (ibd.) auch das, das Ebner vom Ziel seiner pneumatologischen Konzeption wegführte, den Menschen aus seiner Icheinsamkeit herauszureißen, um ihn seinem wahren Du zuzuführen (vgl. ibd.).

Das „Tagebuch 1917” wird in Kürze zum Preis von EUR 29,90 auch in unserem Webshop erhältlich sein. Bestellungen können jetzt schon hier getätigt werden. An Mitglieder der Internationalen Ferdinand-Ebner-Gesellschaft versenden wir innerhalb Österreichs wie immer versandkostenfrei.

Der nächste in der Reihe „Ferdinand Ebner – Gesammelte Werke” erscheinende Band wird Ebnersbisher unveröffentlichtes Frühwerk „Ethik und Leben- Fragmente einer Metaphysik der inviduellen Existenz”, herausgegeben von Richard Hörmann (Endredaktion) und Ernst Pavelka(Einzelstellenkommentar), aus den Jahren 1913/14 sein.

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