„Gewiß weist nicht nur die Vertiefung in das Lebensproblem den menschlichen Geist zurück auf Philosophie und Metaphysik. Wenn es wahr sein sollte, daß sogar für den nüchternen Physiker und Wärmetheoretiker am letzten Ende seiner Einsicht ‘das Bestehen der Welt eine unwahrscheinliche Tatsache’ ist, ‘deren Erklärung nur deshalb gesucht werden müsse, weil die Welt gegen alle Wahrscheinlichkeit besteht’, so bewiese das nur, daß der Mensch niemals die letzte Konsequenz aus seinen Erkenntnissen und wissenschaftlichen Deutungen der Erfahrung zu ziehen vermag, ohne dabei nicht irgendwie über die Natur hinaus verwiesen zu werden.“ (Ferdinand Ebner: Ethik und Leben. Fragmente einer Metaphysik der individuellen Existenz, 1913/14)

Seit es die Quantenphysik gibt, haben ihre Ergebnisse Probleme aufgeworfen, deren Behandlung traditionell der Philosophie obliegt. So nimmt es nicht wunder, dass Quantenphysiker Menschen sind, die sich neben ihrer naturwissenschaftlichen Arbeit gerne weltanschaulichen Fragestellungen zuwenden. Aus diesem Grunde hat die Internationale Ferdinand-Ebner-Gesellschaft beschlossen, Vorträge zweier herausragender österreichischer Vertreter der Teilchenphysik in ihr Veranstaltungsprogramm aufzunehmen. Nachdem im April Herbert Pietschmann in Innsbruck gesprochen hat (s. Herbert Pietschmann in Innsbruck), wird nun auch Walter Thirring auf unsere Einladung hin am 30. Juni 2010 um 19:00 Uhr im Haus der Begegnung der Diözese Innsbruck sprechen:

Walter Thirring: Gottes Spuren in den Naturgesetzen - Handzettel

Der Vortrag von Walter Thirring wird sich inhaltlich in weiten Teilen an seinem Buch Kosmische Impressionen – Gottes Spuren in den Naturgesetzen orientieren. Im Klappentext dieses Buches heißt es:

„Warum eigentlich hat sich der Kosmos und der über den Kosmos reflektierende Mensch entwickelt, wenn doch die heutige Physik zeigt, dass der Anfangszustand durch die Naturgesetze keinesfalls vollständig festgelegt ist? Zufall oder göttlicher Plan? Diese Frage steht im Zentrum dieses Buches, das erstmals 2004 erschien und in dem Walter Thirring, Wissenschaftler aus der Weltelite der mathematischen Physiker, wie er einmal genannt wurde, seine Überlegungen zu den letzten Fragen des Menschen zu Papier brachte. Umfassendes Wissen, spielerische Fantasie und ein unnachahmlich trockener Humor charakterisieren Thirrings Denken, das in diesem Werk seinen faszinierenden Niederschlag findet. Anhand von vielen originellen Beispielen illustriert er den“auf das Feinste abgestimmten Bauplan des Universums”, der sich einer durchgehenden Berechnung hartnäckig entzieht.“

Bei dem Vortrag von Walter Thirring handelt es sich um die siebente von insgesamt zehn Veranstaltungen, welche die Internationale Ferdinand-Ebner-Gesellschaft gemeinsam mit dem Haus der Begegnung der Dözese Innsbruck organisiert. Sie ist zustandegekommen durch Vermittlung des Bregenzer Philosophen Christian Paul Berger. Veranstalter sind neben der IFEG und dem Haus der Begegnung der Dözese Innsbruck die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck sowie das Institut für Systematische Theologie der Katholisch-theologischen Fakultät Innsbruck.

O. Univ.-Prof. Dr. Walter Thirring

wurde am 29.4.1927 in Wien geboren. Er ist einer der hervorragendsten Vertreter der Theoretischen Physik in Österreich. Er hat mit zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen zur Theoretischen Physik Maßstäbe in der Forschung gesetzt, und es ist zu einem guten Teil seinem Einfluß und seiner Persönlichkeit zu verdanken, daß die Theoretische Physik in Österreich ihr großes Erbe erfolgreich fortsetzen konnte.

Walter Thirring besuchte die Volks- und Mittelschule in Wien. Nach dem Krieg studierte er zunächst in Innsbruck, dann in Wien Physik und Mathmatik. 1949 wurde er bei seinem Vater Hans Thirring, ebenfalls einem Physiker, promoviert. Stationen seiner wissenschaftlichen Karriere waren das Dublin Institute of Advanced Studies, die Universität Glasgow, die M.P.I. Göttingen, das Princeton Institute of Advanced Studies sowie schließlich einer Dozentur an der Universität Bern. In dieser Zeit lernte er die bedeutendsten Physiker seiner Zeit kennen: Erwin Schrödinger, Albert Einstein, Werner Heisenberg, Wolfgang Pauli.
Nach einer Gastprofessur am M.I.T. Cambridge und der University of Washington (Seattle) lehrte er von 1959-1968 an der Universität Wien. 1968 wurde er Direktor des CERN. 1971 kehrte er an die Universität Wien zurück. Walter Thirring ist Träger zahlreicher internationaler Auszeichnungen wie dem Erwin-Schrödinger-Preis oder der Max-Planck-Medaille.

Diese Veranstaltung wurde ermöglicht mit freundlicher Unterstützung von:

Aigner Kühler-, Karosseriebau & Lackiererei

bongusto! Aus Liebe zum Essen.


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