Entspricht das Auto, mit dem der Schriftführer der Internationalen Ferdinand-Ebner-Gesellschaft, Ernst Pavelka, Prof. Walter Methlagl und Dr. Richard Hörmann nach Brixen chauffierte, nicht dem neuesten technischen Stand – Dr. Krzystof Skorulski zog es jedenfalls vor, seinen eigenen, schönen neuen Chrysler für die Anreise zu besteigen -, so wird ein Arbeitsausflug des Vorstandes der Gesellschaft rasch zum Abenteuer. Zumal wenn Schneefall die Fahrt zur Rutschpartie zu machen droht. Doch nicht minder Abenteuer ist es – sei es auch nicht physisch, sondern geistig -, wenn man etwas, das bisher nur angedacht war, mit einem Mal konkrete Gestalt werden sieht.

So geschehen ist es mit jenem Symposium über Ferdinand Ebner, das für Herbst oder Winter 2009 geplant, beim Treffen des Vorstandes der Internationalen Ferdinand-Ebner-Gesellschaft in Trient am 19. Juni des letzten Jahres beschlossen worden war. War man sich nämlich damals in Bezug auf die Umsetzung vieler Dinge noch nicht klar, so saß man jetzt beisammen, um eines Herzens mit dem italienischen Teil des Vorstandes die Detailfragen zu erörtern.

Philosophisch-theologische_Hochschule_Brixen

Die Einladung nach Brixen war vom Dekan der Philosophisch-theologischen Hochschule Brixen, Prof. Dr. Arnold Stiglmair aus an den italienschen wie den österreichischen Teil des Vorstandes der Internationalen Ferdinand-Ebner-Gesellschaft ergangen. Denn die kirchliche Hochschule in Brixen war letztes Jahr als Ort für ein weiteres Symposium über Ferdinand Ebner auserkoren worden. Geplant war ein Vertiefungssymposium zum letzten Ferdinand-Ebner-Symposium, welches im Herbst 2007 in Gablitz im Wienerwald stattgefunden hatte. Dekan Arnold Stiglmair, Silvano Zucal, Vorstand des Philosophieinstituts der Universität Trient, dessen wissenschaftlicher Assistent Carlo Brentari, Ermenegildo Bidese, wissenschaftlicher Mitarbeiter am philosophischen Institut der Universität Trient, Walter Methlagl, Obmann der Internationalen Ferdinand-Ebner-Gesellschaft sowie Gründer und langjähriger Leiter des Innsbrucker Brenner-Archivs, Richard Hörmann, Leiter des Ferdinand-Ebner-Editionsprojektes und Kassier der Ferdinand-Ebner-Gesellschaft, Krzystof Skorulski, Übersetzer von Ebners Hauptwerk „Das Wort und die geistigen Realitäten“ ins Polnische und Mitarbeiter am Ferdinand-Ebner-Projekt, sowie Ernst Pavelka, Mitarbeiter des Ferdinand-Ebner-Projektes und Schriftführer der Ferdinand-Ebner-Gesellschaft, fanden sich also gegen 11 Uhr im barocken Ambiente der Philosophisch-theologischen Hochschule Brixen ein, um im Konferenzsaal 111 die Details für das nächste Ferdinand-Ebner-Symposium auszuarbeiten. Die mehrstündige Konferenz, welche auch Interna der Internationalen Ferdinand-Ebner-Gesellschaft, des Ferdinand-Ebner-Projekts sowie der aktuellen Vortragsreihe im Haus der Begegnung in Innsbruck gewidmet war, wurde durch ein üppiges Mittagessen im Speisesaal des Priesterseminars unterbrochen. Im Anschluss ging es noch an die Besichtigung jenes Hörsaales, in dem das Ferdinand-Ebner-Symposium 2009 stattfinden wird, und der an Theologische Hochschule und Priesterseminar angeschlossenen Seminarkirche.

Folgende Ergebnisse zeitigte das Arbeitstreffen:

1. Am 19. und 20. November 2009 wird an der Philosophisch-theologischen Hochschule Brixen das nächste Ferdinand-Ebner-Symposium stattfinden. Es wird sich um ein Vertiefungssymposium zum letzten Ferdinand-Ebner-Symposium in Gablitz 2007 mit einer Reihe von Spezialthemen handeln. Titel der Tagung wird sein: Ferdinand Ebner: Denker des Lógos und des Dia-Lógos. Das Programm für die beiden Veranstaltungstage steht unbeschadet bestimmter Unwägbarkeiten fest. 20 Vorträge werden voraussichtlich von folgenden Referenten gehalten werden (Änderungen vorbehalten):

  • Andrea Aguti (Urbino)
  • Siegfried Battisti (Innsbruck, Brixen)
  • Christian Paul Berger (Bregenz)
  • Anita Bertoldi (Trient)
  • Ermenegildo Bidese (Trient)
  • Nunzio Bombaci (Messina)
  • Carlo Brentari (Trient)
  • Joseph R. Chapel (South Orange/USA)
  • Markus Flatscher (Charlottesville/USA)
  • Friedrich Grimmlinger (Wien)
  • Erich Hamberger (Salzburg)
  • Richard Hörmann (Innsbruck)
  • Walter Methlagl (Hall in Tirol)
  • Ernst Pavelka (Götzens)
  • Paul Renner (Brixen)
  • Franz Scharl (Wien)
  • Krzystof Skorulski (Innsbruck)
  • Arnold Stiglmair (Brixen)
  • Silvano Zucal (Trient)

Ein detailliertes vorläufiges Programm finden Sie hier.

2. Für die Vortragsreihe, welche die Internationale Ferdinand-Ebner-Gesellschaft gemeinsam mit dem Haus der Begegnung veranstaltet, wollen wir zu den beiden fest stehenden Vorträgen von Silvano Zucal (28.3.2009) und Jaroslaw Jagiello (26.6.2009) noch folgende Vortragende gewinnen, über Ferdinand Ebner zu sprechen:

  • Julio Puente López (Madrid)
  • Walter Thirring (Wien)
  • Herbert Pietschmann (Wien)
  • Anton Zeillinger (Wien)
  • Dieter Bogner (Wien)

Forciert zur Sprache kommen soll in den kommenden Vorträgen der von Erich Hamberger und Christian Paul Berger vertretene biohermeneutische Ansatz in der Weiterentwicklung des Denkens von Ferdinand Ebner. Dabei handelt es sich um die aktuellste Form der Interpretation und Fortführung Ebner´scher Positionen. Das Konzept beinhaltet nicht nur eine Fruchtbarmachung des Grundgedankens von Ferdinand Ebner für die modernen Erfahrungswissenschaften, sondern stellt auch einen Konnex zwischen dem bisher unveröffentlichten Frühwerk Ferdinand Ebners „Ethik und Leben“ und seinem Hauptwerk „Das Wort und die geistigen Realitäten“ her.

Bilder der Konferenz

Philsophisch-theologische_Hochschule_Brixen-Gang
Der Gang im ersten Stock der Theologischen Hochschule Brixen vor dem Konferenzraum 111, in dem das Arbeitstreffen der Internationalen Ferdinand-Ebner-Gesellschaft stattfand.
(© Ernst Pavelka)

Priesterseminar_Brixen-Speisesaal
Noch bei Brot und Wein im Speisesaal des Priesterseminars Brixen (v. l. n. re.): Prof. Silvano Zucal, Prof. ErmenegildoBidese, Dr. Krzystof Skorulski, Dr. Richard Hörmann, Prof. Walter Methlagl
(© Ernst Pavelka)

Priesterseminar_Brixen-Wohl_bekomms
… dann mit üppigerer Kost
(© Ernst Pavelka)

Priesterseminar_Brixen-Seminarkirche
Die Seminarkirche zu Brixen. Auffallend die über das Kuppelgesims herunterhängenden Gewänder der dargestellten Personen.
(© Ernst Pavelka)

Dom_zu_Brixen
Der Dom zu Brixen vom Seminarplatz aus, an dem sich die Philosophisch-theologische Hochschule und die Cusanus-Akademie befinden.
(© Ernst Pavelka)